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BIOLOGISCHER PFLANZENSCHUTZ IM GARTEN

Allgemeine Informationen

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird von vielen Verbrauchern sehr kritisch gesehen, und so verwundert es nicht, dass Gartenbesitzer nach Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz suchen.
Im Garten spielen vor allem zwei Aspekte des Biologischen Pflanzenschutzes eine Rolle:

  • Förderung vorhandener Nutzorganismen
  • gezielte Ausbringung von Nutzorganismen aus Massenzuchten.

Erhaltung und Förderung von Nutzorganismen

Im Garten kommen eine Vielzahl von Nutzorganismen vor, die zur Reduktion von Schädlingen beitragen, aber auch als Gegenspieler von Schadpilzen wirken.
Am bekanntesten sind sicherlich die auffälligen Marienkäfer als Blattlausvernichter und die Vielzahl der Singvögel, die große Mengen von Insekten vertilgen.
Aber auch Säugetiere, wie Igel, Spitzmaus und Mauswiesel gelten als Helfer gegen Schnecken, Insekten und Wühlmäuse.
Wichtig für die optimale Entfaltung aller Nützlinge sind günstige Lebensbedingungen. Ein vielseitig gestalteter Garten ist eine gute Voraussetzung dafür, dass sich Insekten, Milben, Vögel und Kleinsäuger im Garten dauerhaft ansiedeln.
Der Siebenpunkt Marienkäfer überwintert, wie auch andere Insekten, in einer Laub- und Mullschicht. Andere, wie die Florfliege, suchen im Winter Schutz in Gartenhäuser oder auf Dachböden.
Zwischen Sträuchern und auf Staudenbeeten sollten solche Versteckmöglichkeiten angeboten werden. Im Frühjahr und Sommer benötigen viele der winzigen Helfer dann Pollen oder Nektar.
So kann man z.B. an Doldenblütlern und vielen anderen Blütenpflanzen häufig Schwebfliegen finden, deren Larven eifrige Blattlausvertilger sind.
Da Pflanzenschutzmittel, vor allem Insektizide, die Entwicklung vieler Nutzorganismen schädigen können, sollte hier vorsichtig und nur bei Bedarf gehandelt werden. Mittel, die auch im ökologischen Anbau verwendet werden, sind i.d.R. weniger schädlich für Nützlinge.
Gezielter Einsatz von Nutzorganismen

Nützlinge

Seit vielen Jahren werden von speziellen Firmen eine Vielzahl von Nützlingen zur biologischen Schädlingsbekämpfung angeboten. Sie kommen in erster Linie in Gewächshäusern von Produktionsgärtnereien zum Einsatz.
Im Garten hat die gezielte Ausbringung von Nützlingen keine große Bedeutung, da ein effektiver Nützlingseinsatz Spezialkenntnisse erfordert und in Kleingewächshäusern wegen der schwierigen Klimaführung häufig auch nicht ausreichend funktioniert.
Im Garten kommen daher eigentlich nur Räuberische Fadenwürmer (Nematoden) zur Bekämpfung der Dickmaulrüsslerlarven in Frage. Alle anderen Nützlinge zeigen unter Freilandbedingungen keine ausreichende Wirkung, so dass die relativ hohen Kosten nicht im Verhältnis zum Nutzen stehen.


Wer in größeren Gewächshäusern oder in Wintergärten den Nützlingseinsatz ausprobieren möchte, sollte sich am Anfang auf die Bekämpfung der Weißen Fliegen mit Schlupfwespen und der Spinnmilben mit Raubmilben beschränken, da hier noch am ehesten Erfolge zu erzielen sind.
Die Bekämpfung von Blattläusen oder Schild und Wollläusen mit ihren Gegenspielern ist ausgesprochen anspruchsvoll und teuer, also eher etwas für Gärtner mit guten Erfahrungen im biologischen Pflanzenschutz.

Krankheitserreger von Schädlingen

Außer von Räubern und Parasiten werden Pflanzenschädlinge auch von Krankheitserregern befallen. Solche Krankheitserreger dürfen aber nur in zugelassenen Pflanzenschutzmitteln gehandelt werden. Die Möglichkeiten des Pathogeneinsatzes sind dadurch stark eingeschränkt. Derzeit stehen nur zwei Pflanzenschutzmittel (in Deutschland) zur Verfügung, die solche Krankheitserreger oder Teile davon enthalten.

  • Granupom Apfelmadenfrei (Cydia pomonella Granulosevirus mexikanischer Stamm)
  • Raupenfrei XentTari (Bacillus thruingiens)

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