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WO SICH HUMMELN TUMMELN

Das A und O für einen artenreichen Lebensraum im Garten oder am Balkonkasten ist eine große Auswahl an blühenden Pflanzen und Stauden. Mit einem abwechslungsreichen und kontinuierlichen Angebot an pollen- und nektarreichen Pflanzen finden Hummeln, Bienen und Schmetterlinge vom Frühling bis in den späten Herbst ausreichend Nahrung.

Nicht nur der Bestand an Bienen ist in den letzten Jahren zurückgegangen, auch immer mehr Hummeln sterben. Sie gehören zur Gattung der Wildbienen, liefern aber keinen Honig. Doch Hummeln sind als Bestäuber in unseren Gärten besonders wichtig. Denn sie fliegen auch bei niedrigeren Temperaturen und bestäuben so Obstbäume und Gemüsepflanzen auch bei schlechtem Wetter. Dafür erhöhen sie durch intensiven Flügelschlag ihre Körpertemperatur. Verlassen Hummeln also ihren Unterschlupf, ist es wichtig, dass sie möglichst schnell ausreichend Nahrung finden. Egal ob Beete, Gemüsepflanzen, oder Pflanzgefäße, jede z.B. mit Salbei, Kosmeen oder Sonnenhüte hummelfreundlich bepflanzte Ecke ist daher eine große Hilfe für die kleinen Pollensammler.

Den Garten hummelfreundlich gestalten

Damit sie nicht verhungern, benötigen Hummeln von März bis Oktober ein gutes Nahrungsangebot an Pollen und Nektar. Zum Glück gibt es reichlich Garten-, Kultur-, Wild- oder Heckenpflanzen die sie gerne ansteuern, so dass man eine Vielzahl an Pflanzenarten im Garten kultivieren kann. Und im Gegensatz zu den Bienen, haben Hummeln einen längeren Rüssel und kommen damit auch an Pollen heran, die Bienen nicht erreichen. Am besten greift man zu ungefüllten Blüten, da dort Pollen und Nektar für die Tiere leicht zugänglich sind. Eine gute Wahl sind zum Beispiel langröhrige Blüten wie Fingerhut, Taubnesseln, Löwenmäulchen oder Eisenhut. Sie halten Nahrung für Hummeln mit bestimmter Rüssellänge bereit. Aber auch Storchschnabel oder Mohn sind ergiebige Pflanzen für die Pollenernte. Und wer Hummeln schon gleich im Februar etwas Gutes tun möchte, setzt im Herbst reichlich Krokuszwiebeln in die Erde, denn sie sind für sie die erste Nahrungsquelle im Jahr.

Auf spätblühende Arten achten

Damit Hummeln vom Spätwinter bis in den Herbst gut versorgt sind, sollten die Blumen nicht alle auf einmal blühen, sondern auch ein hoher Anteil von spätblühenden Arten vorhanden sein. Ab Ende Juli wird es für Hummeln immer schwieriger ausreichend Nahrung zu finden, Ende August sind die meisten Sommerblumen schon verblüht. Sonnenhüte, Malven, Fetthenne, Zinnien, Kokardenblumen, Ringelblumen oder Kapuzinerkresse und einige Kräuter wie Anis, Ysop, Minze oder Oregano sind die perfekten Spätblüher für den Garten. Sie liefern ausreichend Pollen und Nektar und sind wunderbar farbenfroh. Einige dienen Hummeln und Bienen sogar bis zum ersten Frost als reichgefüllte Festtafeln. Auch heimischer Efeu oder Fingersträucher oder sind äußerst wertvolle Spätblüher für Bienen und Hummeln.

Manche mögen‘s wild

Im Sommer stehen besonders Wildpflanzen wie wildblühende Kräuter, Kornblumen, Nachtkerzen, Klatschmohn, Duftnesseln, verschiedene Distelarten und Kleesorten, Karden, Schafgarbe, Natternkopf oder Malven als wertvolle Nektar- und Pollenspender ganz oben auf dem Speiseplan. Daher kann man Hummeln eine große Hilfe bieten, indem man Ecken im Garten möglichst natürlich lässt oder auch Wildblumenwiesen anlegt. Auch ein Blumenkasten gefüllt mit Wildblumen ist eine willkommene Nahrungsquelle. Aber auch Pfaffenhütchen, Himbeeren oder Brombeeren, die sich wunderbar im Garten vermehren, werden gerne von Hummeln angesteuert. Als Nistmöglichkeiten oder Schlafplatz bevorzugen Hummeln übrigens unaufgeräumte Gartenpflanzen, Totholz oder Steinhaufen. Sie bieten Schutz und sind ein sicheres Quartier. Manchmal lohnt es sich also, nicht immer alle Ecken im Garten aufzuräumen.

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